SCHEICH IBRAHIM, BRUDER JIHAD

(2006-2010), 83’ min



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Zwei Leben für die Religion im Zeitalter der westlichen Religionskrise und ein Bekenntnis zur Toleranz: In Damaskus ruft der Sufi Scheikh Ibrahim zum Gebet in die Moschee – in den Bergen der syrischen Wüste liest Bruder Jihad im Kloster Deir Mar Musa die Morgenmesse. Ohne Kommentar erzählt Scheich Ibrahim, Bruder Jihad von dem Leben und der Verbundenheit der beiden Protagonisten.

Synopsis

Zwei Leben für die Religion im Zeitalter der westlichen Religionskrise und ein Bekenntnis zu gegenseitiger Toleranz: In Damaskus ruft Scheich Ibrahim zum Gebet in die Moschee – in den Bergen der syrischen Wüste liest Bruder Jihad im Kloster die Morgenmesse. SCHEICH IBRAHIM, BRUDER JIHAD portraitiert zwei syrische Geistliche im Kontext ihrer Religion: Scheich Ibrahim ist Mitglied des moslemischen Sufiordens Naqschibandi-Haqqani im Stadtteil Rukn Edin, Bruder Jihad ist Priester und Mönch und lebt im syrisch-katholischen Kloster Deir Mar Musa. Man folgt dem Alltag der beiden Protagonisten: Ibrahim in seiner Schneiderei in Damaskus, sein engagiertes Wirken in der Gemeinde; Jihad beim Gebet, der Arbeit im Kloster und seiner Meditation in der Wüste. Was beide verbindet, ist eine langjährige Freundschaft, die von großem Respekt vor dem Glauben und der Religion des Anderen zeugt.

Die existenzielle Lebensweise der Protagonisten prägt den Film durch vorwiegend lange, ruhige Einstellungen und Standbilder, die scheinbar ohne äußere Einwirkung – wie etwa künstliches Licht oder Kommentare – die beiden Geistlichen und ihr Leben näher bringen. Die Erzählweise spiegelt die Hingabe und Inbrunst wider, mit der sie ihre Religion leben – puristisch – wie der Glaube und das Leben von Scheich Ibrahim und Bruder Jihad. In Zeiten des materiellen Überflusses ist der Film ein Plädoyer für die Besinnung auf das menschliche Miteinander.

Hintergrund – SCHEICH IBRAHIM, BRUDER JIHAD

Das Kloster Deir Mar Musa al-Habaschi
Auf den Felsen des Antilibanon Gebirges, am Rand der syrischen Wüste, befindet sich das christliche Kloster Deir Mar Musa. Der Fürst Moses von Abessinien, zog sich vor 1500 Jahren dort in eine Berghöhle zurück. Eine Gemeinschaft von Eremiten sammelte sich um die kleine Basilika, die man in den Ruinen eines römischen Turms errichtete. Das Kloster wurde im 19. Jahrhundert aufgegeben und Deir Mar Musa verfiel. Im Jahr 1982 begann der Jesuitenpater Paolo dall’Oglio das Kloster als Begegnungsstätte der Religionen wieder aufzubauen. Die neugegründete asketische Gemeinschaft von Nonnen und Mönchen ist keiner Ordenshierachie untergeordnet und steht unter dem Schutz der Syrisch-katholischen Kirche. Die klösterlichen Regeln von Gebet und Arbeit bereicherte Pater Paolo um die Tugenden von Gastfreundschaft und Dialog entsprechend der Tradition der benachbarten Wüstenbewohner, der Beduinen.

Der Sufiorden Naqshbandi Haqqani
Die Lehre der Sufis beruht auf der persönlichen Annäherung und Verschmelzung mit Allah, die gleichzeitig mit einer Aufhebung des Selbst verbundenen ist. Auf einer Verbindung von vorislamischen und islamischen Lehren aufbauend, traten die ersten Sufi-Meister im 7. Jahrhundert an verschiedenen Orten innerhalb der neuen Religion des Islams auf. Sie predigten für die kleine Gruppe ihrer Schüler einen asketischen Lebensweg und eine mystische Auseinandersetzung mit Allah. Nach sufistischer Vorstellung bildet die Welt eine Einheit mit Allah und in Allah. Aus dieser Einheit resultiert die Aufhebung des Selbst. Die ersten Sufi-Orden bildeten sich im 12. Jahrhundert. Sie basieren nicht auf einer klösterlichen Organisation, sondern ihre Mitglieder finden sich in Moscheen und Gebetsräumen zu Gebet und Tanz zusammen. Mit einer besonderen Betonung des Göttlichen in allen Dingen wurde Naqshbandi im 14. Jahrhundert von dem Sufimeister Baha-du-Din Naqsch in Usbekistan gegründet. Die Moschee der Naqshbandi Sufis in Damaskus wird seit den Siebziger Jahren vom Meister Scheich Nazim geleitet.

PRESSE

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